Donnerstag, 11. April 2013

Akaflieg Dresden Baumuster 10 (DB10)


Der Bau meiner "Mü3 KAKADU"  war abgeschlossen, und ich machte mich auf die Suche nach einem Oldtimer, den ich als nächstes Projekt in Angriff nehmen konnte.
Ein kleines Foto im Buch „Die Evolution der Segelflugzeuge“ von Günther Brinkmann / Hans Zacher machte mich auf ein Segelflugzeug der Akaflieg Dresden aus dem Jahr 1931, die „Dresden Baumuster 10“ im Folgenden „DB10“ aufmerksam. 
Das Flugzeug wurde vom damaligen Technischen- und Gruppenflugleiter der Akaflieg Dresden Erhard Muschnik entgegen dem Trend den Rumpf mit ovalem Rumpfquerschnitt auszuführen, mit kantigem Rumpfquerschnitt entworfen. Ein teilweise Stoff bespannter Rumpf machte mich zusätzlich neugierig.
Auf eine Anfrage bei der Akaflieg Dresden http://www.akaflieg-dresden.de/ nach detaillierten Unterlagen wurden mir dankenswerter Weise von Herrn Lutz Müller eine Menge Bilder aber leider keine original 3-Seiten Ansicht zugeschickt.



Eine Rekonstruktion der 3-Seiten Ansicht von Karlheinz Kens verfasst, die in Modellflug International 2/2010 erschienen ist, diente mir letztendlich als Basis für den Entwurf der DB10 im Maßstab 1:4.


Ein Vergleich der Flugleistungen der damaligen Hochleistungssegelflugzeuge zeigte, dass die DB10 trotz der „Todsünde“ des Kastenrumpfes offensichtlich einen ganz außergewöhnlich guten Flügelentwurf aufwies.

NAME
BJ
Gleitzahl
Geringstes
Sinken
Spannweite
Wien
1929
22
0,71
19,10
Fafnir
1930
24
0,76
19,00
Austria
1930
26
0,55
30,00
DB10
1931
30
0,55
20,00
Condor I
1932
26
0,65
17,26
Moazagotl
1933
23
0,58
20,00
Fafnir II
1934
26
0,63
19,00
Röhnsperber
1934
21
0,73
15,20
Minimoa
1935
26
0,65
17,00
Kranich II
1935
23
0,70
18,00
D30
1936
37
0,55
20,10
Sperber Junior
1936
24
0,65
15,60
DFS Reiher
1937
33
0,50
19,00

Bemerkenswert vielleicht auch der Flügel-Rumpf-Übergang mit der am Rumpf nach vorne gezogener Nasenleiste und nach hinten gezogenen Endleiste, wie wir sie seit wenigen Jahren auch bei den modernen Entwürfen von Segelflugzeugen finden. Das folgende Bild zeigt den Flügel-Rumpf-Übergang der „CONCORDIA“, die Gerhard Weibel zusammen mit Dick Butler konstruiert hat und die bei 28 m Spannweite eine beste Gleitzahl von >70 haben soll.


Bei meinem letzten F3B Modell „COLANIX“ hatte ich ja auch schon einen diesbezüglichen Versuch unternommen, was mich zusätzlich zum Bau der DB10 inspirierte.
Mit großem Enthusiasmus machte ich mich dann im Herbst 2011 an den Entwurf der DB10 im Maßstab 1:4. Wie bei der vorangegangenen Mü 3 sollten wieder die traditionellen Materialien wie Kieferleisten, Birken- und Pappelsperrholz und Stoffbespannung zum Einsatz kommen.


Fortsetzung folgt!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen